Der Lunisolarkalender ist der Kalender, den wir für unsere BaZi-Charts heranziehen.
Aber was genau ist eigentlich ein Lunisolarkalender?
In China – und weiten Teilen Asiens – sind zwei unterschiedliche Kalendersysteme gebräuchlich. Es gibt einen Mondkalender, der sich eben wie der Name schon sagt, nach den Mondphasen richtet. Dieser Kalender wird üblicherweise herangezogen, wenn es darum geht, Termine für Feiertage festzulegen.
In der chinesischen Kultur gibt es genauso wie auch hier in Europa diverse Feiertage, die kein genaues Datum haben, sondern von anderen Faktoren (eben zum Beispiel vom Mondkalender) abhängen.
Einer dieser Feiertage ist in Asien beispielsweise auch der Neujahrstag. Das chinesische Neujahrsfest findet jedes Jahr zu einem unterschiedlichen Datum statt. Und, als ob das nicht schon kompliziert genug wäre, ist das Datum des Neujahrsfestes gewöhnlich nicht gleich mit dem ersten Tag des tatsächlichen Neuen Jahres.
Allerdings sollte man fairerweise erwähnen, dass unser Osterfest und auch Karneval auch nicht jedes Jahr am gleichen Datum stattfinden.
Der andere Kalender, der in Asien auch immer noch weit verbreitet ist, ist der chinesische Lunisolarkalender. Das System ist unserem westlichen, gregorianischen Kalender recht ähnlich, aber leider nicht komplett identisch. So beginnen die Monate nie am 1. sondern immer erst irgendwann zwischen dem 4., und 8. Tag “unseres” Monats. Offiziell verwendet man heute in China genauso wie bei uns den gregorianischen Kalender.
Wofür wird der Lunisolarkalender heutzutage noch genutzt?
Hauptsächlich für Feng Shui Maßnahmen, aber natürlich auch für BaZi und alle anderen Bereiche der chinesischen Metaphysik. Allen voran für das in China und Asien noch häufig genutzte Tool: „Date Selection“. Die Auswahl von günstigen Tagen für wichtige Vorhaben wird dort nach wie vor in allen Lebensbereichen eingesetzt: seien es private Termine wie Hochzeiten, Umzüge, Renovierungen oder Beerdigungen oder auch geschäftliche Termine wie Ladeneröffnungen, Produkt Launches, Marketing Offensiven und so weiter.
Der Aufbau des Lunisolarkalenders
Das Kalender System basiert auf einem 12er Rhythmus.
Es gibt zwölf Tierkreiszeichen, nach denen die Jahre benannt sind. Die Tierkreiszeichen sind: Ratte, Ochse, Tiger, Hase, Drache, Schlange, Pferd, Ziege, Affe, Hahn, Hund, Schwein. Diese zwölf Tierkreiszeichen bezeichnen auch die Monate, Tage und Doppelstunden!
In der Alltagssprache war es in früheren Zeiten durchaus gebräuchlich zu sagen, dass es beispielsweise während der Pferdestunde Mittagessen gibt. In moderner Sprache ausgedrückt läuft die Pferdestunde von 11:00 Uhr bis 13:00 Uhr. Eine Minuten- oder Sekunden-Einteilung sieht dieses Zeitsystem nicht vor.
Hier die Stunden im Einzelnen:
1 – 3 Uhr nachts: die Stunde des Ochsen
3 – 5 Uhr morgens die Tiger-Stunde
5 – 7 Uhr morgens Hasen-Stunde
7 – 9 Uhr morgens die Stunde des Drachens
9 – 11 Uhr vormittags – Schlange
11- 13 Uhr mittags – Pferd .. Mittagszeit
13 – 15 Uhr die Stunde des Schafs, bzw. der Ziege
15 – 17 Uhr nachmittags: die Affen-Stunde
17 – 19 Uhr jetzt ist der Hahn dran
19 – 21 Uhr Stunde des Hundes
21 – 23 Uhr abends: die Stunde des Schweins
23 – 1 Uhr mitten in der Nacht … die Rattenstunde
Doppelstunden im Lunisolarkalender
Jetzt fragst du dich vielleicht: Was ist denn, wenn ich während der Rattenstunde geboren bin? Diese Rattenstunde läuft ja über zwei Tage hinweg… 23:15 Uhr in der Nacht gehört ja eigentlich noch zum alten Tag und 0:20 Uhr zum Beispiel wäre dann der neue Tag. Das ist aber ein ungenaues System oder?
Nein, das System ist natürlich nicht ungenau. Das ist einer dieser Sonderfälle für die es natürlich auch Sonderregeln gibt. Das ist das Prinzip von später und früher Ratten- Stunde!
24 Solar Terms
Ursprünglich waren im Chinesischen Kalendersystem nicht zwölf Jahreszeiten, sondern man hatte anhand der Sonnenbewegung das Jahr in 24 Segmente eingeteilt. Jedes dieser Segmente wurde als “Solar Term” bezeichnet. Das ist ein uraltes System was vermutlich schon vor Christi Geburt entstanden ist irgendwo im alten China an den Ausläufern des gelben Flusses. Lange vor unserem heute gebräuchlichen gregorianischen Kalender System. Diese 24 Einteilungen entstanden durch die Beobachtung von Jahreszeiten-Wechsel, Astronomie und andere Naturphänomenen in dieser Region. Später wurde das dann landesweit angewandt. Einige Rituale und Feste, die heute noch gefeiert werden, gehen auf diesen Kalender zurück.
Und weil das so ist, gehört der Lunisolarkalender heutzutage zum UNESCO Weltkulturerbe!
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